Simmel ist tot. Hab´ noch nie ein Buch von ihm gelesen, obwohl ich einige Male knapp an ihm vorbei gegriffen habe, damals, als ich in jungen Jahren vor dem Bücherregal meiner Eltern stand und meinen Lesehunger an heimischer Quelle zu stillen suchte. Aber nicht nur deshalb sind mir einige seiner Buchtitel bekannt. Naja, Bücher, deren Titel man kennt, aber den Inhalt nicht, sind eine Kategorie für sich; Bücher, die Eltern in ihrem Regal stehen haben oder in meinem Fall stehen hatten, eine andere. Meine Eltern sind ja schon länger tot und ich habe keine Ahnung, ob sie die Bücher auch wirklich gelesen haben oder nur Mitglied in irgendeinem Buchclub mit Monatszwangsabnahme waren. Mitgenommen, quasi als literarisches Erbteil, habe ich nur drei Bücher: Sinuhe, der Ägypter (Mika Waltari, immerhin Finne), Gesammelte Werke (Wilhelm Busch, immerhin reich bebildert) und Die Reisen mit meiner Tante (Graham Greene, immerhin kein Literaturnobelpreis). Aber was habe ich eigentlich letztes Jahr gelesen? Leider nicht soviel wie ich mir vorgenommen habe…
– Bad Monkey, Matt Ruff, Hanser – Das Barmen, Flann O´Brian, Heyne – Das oblatendünne Eis des halben Zweidrittelwissens, – Sarah Kuttner, Fischer – Die anstrengende Daueranwesenheit der Gegenwart, – Sarah Kuttner, Fischer – Die Cappuccino Jahre, Sue Townsend, Heyne– Die Enden der Parabel, Thomas Pynchon, Rowohlt (bereits zum 3. Mal!) – Denken wir uns, Robert Gernhardt, Fischer – Der Schlüssel zur Sphinx, Robert Bauval + Graham Hancock – Durst, Flann O´Brian, Heyne – Golden Hours, Flann O´Brian, Heyne – Ich und die anderen, Matt Ruff, Hanser – Karrieren, Werner Schneyder, K&S – Lanzarote, Michel Houellebecq, Rowolt – Mahlers Zeit, Daniel Kehlmann, Suhrkamp – QQ, Max Goldt, Rowohlt – So viel Zeit, Frank Goosen, Eichborn – Wolf´s wahnwitzige Wirtschaftslehre, Egon W. Kreutzer, EWK – Zurück ins Paradies, Funny van Dannen, Kunstmann – ´n paar habe ich vergessen
Und wenn ich nun diese Bücher (schön alphabetisch nach Titeln geordnet wie man der Liste entnehmen kann) in meinem Regal stehen lasse und vielleicht doch eines Tages Vater werden sollte, wie würde mein Kind wohl Jahre später (so ca. 2049) darüber urteilen?